Donnerstag, 23. Juni 2011

Aushilfsjob Archäologe: Bebilderter Kurzbericht der Grabung in Renningen

Ich habe zur Zeit einen Aushilfsjob bei der Archäologischen Denkmalpflege des "Landesamt für Denkmalschutz Baden-Württemberg". Ich bin "Vorarbeiter" auf der Ausgrabung in Renningen. Details dazu gibt es auch in einem Artikel in der Stuttgarter Zeitung. Bei dieser Ausgrabung handelt es sich um eine neolithische Siedlung der Bandkeramiker. Die Grabung ist eine "Notgrabung", da an dieser Stelle eine Umgehungsstraße gebaut wird. Da man bei Notgrabungen in der Regel wenig Zeit hat, arbeitet man meist mehr mit Spaten als mit der Archäologenkelle und man schaut nach was da liegt, wenn es beim Spatenstich "knirscht". Dies ist meine erste Grabung und ich wusste zuvor nicht, dass das Landesdenkmalamt auch "Fachfremde" für solche Grabungen einstellt. Eine Notgrabung bietet sich eigentlich als Semesterjob an, da eine solche meist 1-2 Monate geht und solche Stellen nicht schwer zu bekommen sind. Beim Landesdenkmalamt für einen Ferienjob anfragen ist aber eher nicht eine naheliegende Idee und ich kam auch nur durch einen Freund der Archäologie studiert darauf.
Soweit so gut.  Hier mal ein paar Bilder zur Grabung mit kurzen Kommentaren dazu

Ein Teil der freigelegten Fläche. Die dunklen Stellen sind quasi alter "Humus" der sich visuell vom Lehm abhebt.
Die meisten dieser Flächen sind "Abfallgruben"...





Hier sieht man die andere Seite (auch vom "Abraumhügel" aus). Dort sind schon die ersten "Schnitte"durch die Gruben
zu sehen.
Hier sieht man einen solchen Schnitt aus nächster Nähe. Diese Schnitte dienen dazu die Gruben auszumessen.
Komplett "ausgeschalt" (ausgegraben) werden diese Gruben erst später.
Auf diesem Bild lässt sich eine Linie zu erkennen (zwischen den 2 Personen links und der Person rechts).
Diese "könnte"(!) eine Hauswand sein. Zum jetztigen Zeitpunkt lässt sich das aber noch nicht sagen.
Dafür war aber dies sehr sicher ein Haus. Dort wo die drei Steingruppen lagen, waren ebenso dunkle Flecken.
Dort waren Holzpfosten im Boden die durch diese Steine abgestützt wurden.
In diesem Dreckklumpen sieht man ein wenig Holzkohle stecken.
Funde waren an meinem ersten Grabungstag sehr rar. Außer diesem Knochenstück (das aber auch aus dem Mittelalter
sein könnte) und zwei winzigen Keramikscherben haben wir nichts gefunden. (Die Tage zuvor waren ergiebiger).






Alle Bilder gibt es hier:

Link zum Album

Fortsetzung folgt ...

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