Freitag, 29. Juli 2011

Eurokrise: Konsequenzen für Spanien

Nachdem sich die Renditen der Anleihen infolge des Hilfspaket ein wenig erholt hatten, sieht es mittlerweile wieder schlechter aus. Hier mal die akutellen Zahlen der PIIGS:

Euro Bonds
2 Year5 Year10 Year
Greece    31.25 +3.7%   16.94 +0.6%   14.81 +0.2%
Ireland    14.37 +4.9%       10.84 +2.5%
Portugal    14.57 +2.0%   15.07 +0.8%   10.84 0.0%
Spain    4.24 +0.7%   5.41 +1.4%   6.08 +0.7%
Italy    4.38 +4.1%   5.31 +2.0%   5.91 +1.5%
(Quelle: pigbonds.info / bloomberg Stand: 29.07.2011 14:17)

Abgesehen von den generell schlechten Zahlen, ist mal die Betrachtung von Spanien, aufgrund aktueller Meldungen, interessant. Spanien war, aufgrund der dortigen Immobilienblase, bereits 2008 mein größter Favorit als Auslöser einer "finanziellen Kernschmelze" in Europa.

Trotz schlechter Zahlen (wie etwa einer "Jugendarbeitslosigkeit" von ~45%) hält sich Spanien, aus meiner Sicht, bisher eher gut. Schaut man sich aber aktuelle Meldungen, sowie die Renditen der Anleihen an, so sieht es für Spanien nicht sehr gut aus. So meldete die Ratingagentur Moody's, dass sie eine Herabstufung auf Aa3 erwäge. Als Grund dafür, wird gerade der Eurorettungsschirm genannt, der ja "eigentlich" den Anleihenmarkt stabilisieren sollte:
"Die Ratingagentur argumentiert, mit der geplanten Beteiligung von Banken und Versicherungen am zweiten Rettungspaket für Griechenland steige die Wahrscheinlichkeit, dass private Gläubiger auch anderen hoch verschuldeten Ländern einen Teil ihrer Verbindlichkeiten erlassen müssten. Als Kompensation für dieses Risiko werde Madrid bei der Aufnahme frischer Kredite an den Finanzmärkten in Zukunft noch höhere Zinsen zahlen müssen." (Quelle: FTD: Moody's droht Madrid wegen Griechen-Rettung)
Die vor einer Stunde verkündeten Neuwahlen, werden wohl auch nicht zu einer Beruhigung der Märkte führen:

Die Spanier sollen vier Monate früher als bislang geplant ein neues Parlament wählen. Auf einer Pressekonferenz in Madrid teilte Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero mit, dass Ende September das Parlament aufgelöst werden solle. Damit kann am 20. November gewählt werden. Eigentlich sollten die nächsten Wahlen im März 2012 stattfinden. (Quelle: tagesschau.de: Zapatero zieht Wahlen um vier Monate vor)
Dass ich nicht wirklich was vom Rettungspaket gehalten habe, konnte man hier bereits nachlesen. Wie schnell aber die "Euphorie" (oder wenigstens die Beruhigung der Märkte) verfliegt, erstaunt mich etwas.

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