Montag, 4. November 2013

Was ich so treibe....

Es ist hier ziemlich still geworden und jetzt wollte ich nur mal kurz mitteilen, was ich so treibe. Ich bin immer noch in der archäologischen Denkmalpflege und einige Zeit meiner Freizeit opfere ich dafür auf mir Gedanken zur Verbesserung der archäologischen Dokumentation zu machen. Dazu arbeite ich mit Structure-from-Motion etc. Dazu mache ich mit einer Kamera ca 100 Bilder eines Befundes. Anschließend sucht eine Software nach gemeinsamen Bildpunkten und rekonstruiert durch diese die Kamerapositionen. Danach werden aus diesen Positionen durch MultiView Stereo (wie Stereosicht von 2 Kameras nur mit mehreren Kameras) Punktwolken generiert. Diese vermasche und texturiere ich. Das Ergebnis kann man dann rendern:


Solche Videos sind aber letztlich nur Spielerei. Der Knackpunkt ist, dass es sich dabei um Messungen handelt die fast mit einem Laserscan mithalten können (vgl. etwa: Skarlatos, Dimitrios ; Kiparissi, Stavroula: COMPARISON OF LASER SCANNING, PHOTOGRAMMETRY AND SFM-MVS PIPELINE APPLIED IN STRUCTURES AND ARTIFICIAL SURFACES.) Darüber hinaus kann man damit sehr einfach Orthofotos erstellen und das Beste ist, das es dafür sehr gute opensource bzw kostenlose Software gibt und somit die Kosten extrem gering gehalten werden.
(edit: Video wurde durch ein HD Video ersetzt)

Donnerstag, 17. Januar 2013

»Man darf ja gegen die Juden heute nichts mehr sagen«

Aus der aktuellen Titanic von Stefan Gärtner:

"»Jeder Kritiker Israels muß damit rechnen, als Antisemit beschimpft zu werden. Das ist ein gefährlicher Missbrauch des Begriffs. Im Schatten solcher Debatten blüht der echte Antisemitismus.« Abgesehen davon, dass Blüte meist den Sonnenschein bevorzugt - übersetzen wir uns das: Antisemitismus entsteht aus dem Vorwurf, einer sei Antisemit. Es ist also besser, mit diesem Vorwurf soweit als möglich hinter dem Berg zu halten, um Antisemitismus nicht zu befeuern. Antisemitismus ist also nicht erst dann aus der Welt, wenn niemand was gegen Juden hat, sondern wenn man was gegen Juden haben darf, ohne fürchten zu müssen, als Antisemit beschimpft zu werden. Großdeutschland unter dem "Nazi-Regime" (Der Spiegel) war also nicht antisemitisch. Wir hatten es geahnt."

Sich gegen angeblich unsachlichen Beleidigungen, zu einer angeblich sachlichen Kritik, in antisemitisch (anmutender?!) Agitation zu äußern, kann doch, Jakob, nur eines bedeuten: Naivität... oder vielleicht doch Antisemitismus?!

Sonntag, 13. Januar 2013

Richard Feynman

Seit längerer Zeit hatte ich nun vor meine Laienkenntnisse in Physik durch das Selbststudium von Richard Feynmans - "The Feynman Lectures of Physics" zu vertiefen. Trotz meiner - für einen Laien sehr guten Vorkenntnisse - finde ich es gerade "krass", wie sehr Feynman den Leser/die Zuhörer mitten in die Physik katapultiert/katapultiert hat. Ich denke, dass für die Meisten die Gradwanderung zwischen Neugier wecken und Frustration nicht geglückt sein dürfte. Ich denke, dass auch ich das Buch irgendwann frustriert weglegen und das weiterarbeiten vertagen werde. Nichts desto trotz finde ich diesen gewagten Versuch eines anderen Zugangs sehr spannend und dadurch, dass man beim Selbststudium die Weiterarbeit vertagen und sich beliebig Zeit lassen kann, ist es zum Selbststudium wohl besser geeignet, denn als Vorlage für eine Vorlesung.


Nicht nur als Physiker finde ich Feynman interessant, sondern auch als Mensch:



Feynmans Neugier und sein "demütiges" Staunen finde ich faszinierend.

Im 2. Buch Moses 20,4 heißt es:
"Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde."
Feynmans aufrichtiger Atheismus und sein Gefühlsausbruch bei ca. 2:05 ist wohl viel eher an dem dran, was der Autor jener Zeilen empfunden hat, als es die abrahamitischen Religionen insgesamt je sein können.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Ein Aphorismus zu Hegel und dem Existentialismus

Beim Schmökern in der "Phänomenologie des Geistes" kam mir gerade folgender Aphorismus in den Sinn:

"Hegels Phänomenologie ist die Überwindung der Sackgassen des Geistes, Existentialismus der Vorwurf an Hegel, keinen Trost in diesen Sackgassen zu spenden. Kierkegaard scheint dies klar gewesen zu sein, weshalb er sich nicht als Philosoph verstand. Wer den Existentialismus als philosophische Kritik an Hegel versteht, verwechselt Philosophie mit Seelsorge."